Was ich in der Praxis häufig höre: Die meisten PatientInnen trinken zu wenig. Obwohl sie wissen, dass es gut wäre, mehr zu trinken.
Warum ist das so?
Nicht nur aus der Homöopathie wissen wir, dass das Durstgefühl bei jedem Menschen anders ist. Unser Durstgefühl variiert von Person zu Person. Dennoch ist es für unseren gesamten Stoffwechselablauf sehr wichtig, ausreichend zu trinken. Schon eine Weile nicht mehr getrunken? Dann droht Dehydration.

Körperwahrnehmung
Je nach Typ fängt es auch an, sich das Trinken bereits in der Schule abzugewöhnen, weil man die Toiletten nicht benutzen möchte. Durstgefühl hat auch was mit Körperwahrnehmung zu tun – wenn wir gar nicht merken, dass der Körper leichten Durst meldet, dann meldet er das auch nicht mehr. Und wenn wir erst richtig durstig sind, dann ist es schon reichlich spät, denn dann sind wir bereits dehydriert.
Wieviel soll man denn überhaupt trinken?
Ein Forschungsteam hat herausgefunden, dass der Wasserbedarf stark variiert: nach Alter, nach Klima, nach Bewegung und nach Wohlstand. Männer brauchen mindestens 1,6-1,8L tgl. und Frauen brauchen 1,4L tgl.
Das ist weniger, als man dachte, doch dürfen wir nicht vergessen, dass wir durch unsere Lebensweise auch viel Wasser verbrauchen.
- Unser Essen ist oft stark gesalzen, weil Salz als Geschmacksverstärker wirkt.
- Kaffee wirkt harntreibend
- Alkohol entzieht dem Körper Wasser
- Sport verbraucht mehr Wasser
- Hitze im Sommer, Klimaanlagen, warme Wohnungen….

Das alles führt zur Dehydration.
Folgen für den Körper
Wenn wir zu wenig trinken, dann kann es gravierende Folgen haben, wie Kopfschmerzen, Schwindel etc.
Wasser steuert zentrale Zellfunktionen, die Regulation der Körpertemperatur, ist nötig zum Transport von Nährstoffen und vielen anderen Funktionen.
Wir können nicht länger als 3-4 Tage ohne Wasser überleben.
Bereits ein Flüssigkeitsdefizit von 1-2% kann unsere kognitive Leistung messbar einschränken, so dass das schon im Alltag gefährlich werden kann. Ältere Menschen sind bes. betroffen, da sie den Durst oft nicht spüren, auch aus Angst vor Inkontinenz. Dann kann es schnell zu Schwierigkeiten kommen.
Welches Getränk muss es denn sein?
Es muss nicht unbedingt pures Wasser sein, auch leichter Tee, wasserreiche Nahrungsmittel, ein Schuss Zitrone ins Wasser, aromatisiert mit Kräuter und Obst – dann ist es meist leichter zu trinken.
Es gibt ja auch Menschen, die am liebsten warm trinken, da ist dann leichter Tee besser angebracht.
Welche Anzeichen von zu wenig trinken:
- Trockene Lippen, trockener Mund, Durst, dunkler Urin,
- Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Konzentration, Schwindel, trockene Haus, Muskelkrämpfe
- Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen
Achtung: Hunger und Durst werden in den gleichen Gehirnregionen verschaltet und man greift instinktiv zum Essen, wenn der Körper Durst hat.
Wann soll man trinken:

- Nicht zu viel zum Essen, weil dann die Verdauungssäfte zu sehr verdünnt werden und die Verdauung gestört wird.
- Am besten trinkt man vor dem Essen, dann hat man auch weniger Hunger. Oder mind. 20min nach dem Essen.
- Am besten übt man sich eine gewisse Trink-Routine ein, damit man die Flüssigkeiten gut über den Tag verteilt: morgens schon mal ein Glas Wasser mit einem Schuss Zitrone. Und dann möglichst jede Stunde mal ein großes Glas.
Wasserqualität:

Deutschland hat generell gute Trinkwasserqualität, aber Verunreinigungen und Mikroplastik sind Themen. Informiere dich über hochwertige Wasserquellen und Qualitätsinfos.
Mehr dazu im nächsten Blog!