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Semiotische Diagnostik und homöopathische Arzneiwahl III – Vertiefungsseminar
24. September 2022, 10:00 - 25. September 2022, 17:00
260€ – 290€Semiotik, die ärztliche Zeichenlehre, bezeichnet seit der Antike die Kunst, aus Krankheitszeichen Rückschlüsse auf die Lokalisation (betroffenes Organ bzw. Gewebe) sowie auf die Art des pathologischen Prozesses zu ziehen. Hierzu werden sowohl objektive, d.h. vom Behandelnden beobachtete, als auch subjektive, d.h. vom Kranken berichtete Symptome verwendet. Grundlage des semiotischen Wissens von der Bedeutung einzelner Krankheitszeichen ist das über Jahrhunderte durch exakte Beobachtung von Krankheitsprozessen und –verläufen gesammelte medizinische Erfahrungswissen. Auf Hippokrates zurückgehend und im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert, erlebte die Semiotik ihre letzte und zugleich größte Blütezeit im 19. Jahrhundert, als die an den Kranken gemachten Beobachtungen zudem post mortem durch Sektionsergebnisse validiert werden konnten.
Dokumentiert wurde das semiotische Wissen in einer Vielzahl von Publikationen und Lehrwerken, von denen einige der wichtigsten in den letzten Jahren wieder zugänglich gemacht wurden (Sprengel, Albers, Suckow, Küttner).
Indem die Semiotik – und dies gilt ungebrochen auch im 21. Jahrhundert – eine sichere Diagnose jenseits der mit unverbindlichen Diagnosebezeichnungen belegten Syndrome der heutigen Lehrmedizin gestattet, trägt sie maßgeblich zur Erkenntnis der anatomischen Wirksphäre (betroffenes Gewebe, Art des pathologischen Prozesses) bei und ist deshalb bei der homöopathischen Fallanalyse und Mittelfindung von allergrößtem Nutzen.
Bereits in der (überaus erfolgreichen) Homöopathie des 19. Jahrhunderts spielte die Frage, was im jeweiligen Krankheitsfall jenseits der bloßen Symptomentotalität das zu Heilende sei und welche Implikationen dies für die Mittelwahl habe, eine entscheidende Rolle. Denn nur, wer erkennt, welche lokalen oder allgemeinen Symptome des Kranken zur Krankheit gehören, kann die wahrhaft individuellen Symptome des Krankheitsfalles identifizieren. Wichtige Vertreter dieser semiotisch basierten Homöopathie waren Mitte des 19. Jahrhunderts neben vielen anderen G.H.G. Jahr, B. Bähr und B. Hirschel.
Das Vertiefungsseminar Semiotische Diagnostik und homöopathische Arzneiwahl III setzt erste semiotische Grundlagenkenntnisse voraus und vertieft das semiotisch basierte Krankheitsverständnis und dessen Implikationen für die homöopathische Arzneimittelfindung.
Wir beschäftigen uns u.a. mit folgenden Frage- und Themenstellungen:
- Semiotisches Verständnis chronischer Krankheiten (Diathesen, Konstitutionen, Temperamente)
- Patho-semiotisches Studium homöopathischer Arzneimittelprüfungen (Pharmakodynamik)
- Semiotik klinisch relevanter Beschwerdebilder (z.B. Kopfschmerz)
- Semiotik pathologischer Formen und Prozesse (z.B. Fieber, Entzündung o.a.)
- Semiotische Diagnostik und homöopathische Arzneiwahl am Beispiel ausgewählter Fallbeispiele
Zentral ist hierbei erneut der Nachweis der Praxisrelevanz des semiotischen Wissens auch und gerade für die heutige Zeit!
Der Referent: Dr. phil. Jens Ahlbrecht, geb. 1965, Heilpraktiker. Schwerpunkte seiner Praxis-, Forschungs- und Lehrtätigkeit sind die Werke von G.H.G. Jahr und C. M. Boger
sowie die Verbindung von Homöopathie und Semiotik. Neben seiner Praxistätigkeit ist er als Autor, Übersetzer und Verleger homöopathischer Fachliteratur tätig (z.B. Ahlbrecht/Winter: Die Homöopathie C. M. Bogers, 2 Bde; Bhanja: Masterkey; Boger: Synoptic Key; Hoyne: Praxis der homöopathischen Heilkunst; Ahlbrecht: Pulsdiagnostik und Homöopathie; Gregg: Illustriertes Repertorium; Ahlbrecht: Charakteristische Hustensymptome, Jahr: Repertorium der wichtigsten klinischen Indikationen u.v.a.); ferner Zeitschriften-Publikationen in Boger-Bote, Neues Archiv für Homöopathik, Documenta homoeopathica, Homöopathie Konkret, Allgemeine Homöopathische Zeitung, Homöopathie Zeitschrift. An der 2005 gegründeten Organon-Schule bildet er im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung angehende Homöopathen aus und bietet Supervisionskurse an.
Seminarzeiten:
Samstag 24.09. von 10.00h – 18.00h, Sonntag 25.09. von 9.30h – 17.00h
€ 290.- regulär, € 260.- ermäßigt (f. VKHD-, SHZ-, DZVhÄ-, ÄKH-, SIH-Mitglieder und –Studenten)
Wir bieten Ihnen zwei mögliche Versicherungspartner bei denen sie eine für sie individuelle Reise-/und Seminarkostenrücktrittsversicherung abschließen können:
- Rücktrittsversicherung bei der Hansemerkur: http://www.hmrv.de/partner/2724532/locM/passistent.php?formid=68
- Rücktrittsversicherung bei TravelSecure (Würzburger Versicherung): https://www.wuerzburger.com/tarifrechner/default.aspx?productid=8&partnerid=1-8-2719
Bitte beachten Sie, dass die Rücktrittsversicherung bis spätestens 30 Tage vor dem Seminarbeginn abgeschlossen werden muss. Selbstverständlich können sie zusätzlich zu ihren Seminarkosten auch die Kosten für Anfahrt und Unterkunft mit versichern. Hierzu bitten wie Sie darauf zu achten bei der Versicherung immer den Gesamtpreis einzugeben. Die Angebote der Versicherungen können preislich variieren. Es empfiehlt sich also beide Versicherungen zu vergleichen.