Alljährlich ist das die Zeit in der viele Menschen traurigen, trübsinnigen Gedanken nachhängen und den Sinn in ihrem Leben nicht erkennen. Da klingt es schon fast banal, wenn man sie dazu auffordert, schöne Gedanken und Erinnerungen in ihren täglichen Gedankenalltag bewusst einzuplanen. Dabei zeigte ein Experiment mit britischen Jugendlichen, die eine Neigung zu Depressionen hatten, dass Gedanken an schöne Erfahrungen und Erlebnisse genau das bewirkten. Diejenigen, die sich ein Jahr lang täglich aktiv Gedanken an schöne, erfreuliche Erinnerungen ins Gedächtnis riefen, hatten tatsächlich seltener Episoden von trauriger oder niedergeschlagener Stimmung.
Diese Erfahrung könnte man viel häufiger auch in den therapeutischen Ablauf mit einbauen und mit den Patienten Merkhilfen, Gedankenstützen und Rituale erarbeiten, wie und wann sie sich positive Bilder hervorrufen. Zumal Untersuchungen an Menschen mit depressiven Verstimmungen zeigten, dass diese weniger gut in der Lage sind, schöne Erlebnisse in die Erinnerung zu rufen und diese damit für sich selbst zu verwerten indem sie in sich selbst schöne Gefühle aufbauen.
Doch nicht nur als therapeutisches Tool sind diese positiven Visualisierungen hilfreich, auch zur Selbsthilfe sind schöne Gedanken eine Unterstützung zur seelischen Erbauung und Reinigung von all den belastenden Meldungen der Tagespresse. Schöne Gedanken tun uns gut und sollten öfters aktiv eingesetzt werden. Das wusse übrigens bereits unser großer Dichterfürs Friedrich Schiller, der in den Kallias-Briefen seine Gedanken zur Schönheit äußerte und der uns in Erinnerung an den Philosophen Platon daran erinnerte, regelmmäßig das Wahre, Gute und Schöne in uns zu pflegen, sei es durch ein schönes Gedicht, die Betrachtung eines schönes Kunstwerkes oder das Lauschen einer erhebenden Musik.