Advent und Weinachten Lockdown, das heißt, Advent ohne Christkindelmärkte, ohne Punsch nach der Arbeit, ohne Feuerzangenbowle mit Freunden, keine Nikolausfeiern, keine Weihnachtsfeiern im Geschäft, keine Weihnachtsfeiern im großen Familienverbund. Doch das muss nicht schlechter sein, nur eben anders als gewohnt. Weniger „draußen“ kann zu mehr „drinnen“ führen. Es kann auch bedeuten, dass man mehr Zeit zur Einkehr hat, Zeit für kreatives Basteln und Backen und Zeit, in der kleinen Familie oder auch alleine für sich, schöne, besinnliche Stunden zu gestalten. Es ist lohnend, sich Zeit für sich zu nehmen, Zeit in die eigene Entwicklung zu investieren und Zeit mit seinen Lieben zu verbringen. Das ist eine große Chance in den derzeitigen Herausforderungen.
Wir beschreiben hier einige Ressourcen, die Sie gesund, kraftvoll und glücklich durch den Advent bringen, auch wenn außen alles anders ist als wir es die letzten Jahrzehnte gewohnt waren und wir mit viel ängstigenden Nachrichten ständig in innerer Anspannung gehalten werden.
- Seien Sie nett zu sich, so wie die Dänen ihre „Hygge“-Kultur leben. Gönnen Sie sich so oft wie möglich eine gemütliche Stunde mit Kerzenlicht, selbst gemachten Plätzchen, einer Tasse warmen Kakao (steigert die Glückshormone) und einem schönen Buch.
- Telefonieren Sie mit einem Menschen, den Sie mögen, damit kommen Sie zur Ruhe, Sie können vielleicht zusammen lachen und bauen damit Stress ab.
- Genießen Sie wenn möglich den Sonnenuntergang, vielleicht mit einem warmen Tee und verfolgen Sie ganz bewusst das Ausklingen des Tageslichtes. Das gibt Zuversicht und Kraft, denn egal wie der Tag war, am nächsten Tag geht die Sonne wieder auf.
- Schreiben Sie doch mal wieder Weihnachtsbriefe – eine Tradition, die leider verloren geht in unserer Zeit. Gerade das Schreiben von Hand ist eine sehr komplexe kognitive und motorische Fertigkeit, bei der viele verschiedene Bereiche des Gehirns gleichzeitig aktiviert und koordiniert werden. Dabei verbessern sich vor allem die Kreativität und die Merkfähigkeit.
- Auch das Tagebuchschreiben hilft, sich anhand der Erlebnisse des Tages die eigenen Gefühle besser wahr zu nehmen. Gönnen Sie sich diese Zeit des Rückblicks und finden Sie damit heraus, was Ihnen wirklich Freude bereitet, was Ihnen Kraft gibt, welche Begegnungen sich wohlig anfühlen und welche belastend sind. Wenn Sie das regelmäßig machen, wird Ihnen immer klarer, was Sie brauchen, um sich wohl zu fühlen.
- Gehen Sie regelmäßig im Wald spazieren, heute nennt man das auch „Waldbaden“. Die Phytonzyden, die Pflanzen zum Schutz vor Schädlingen und Krankheitserregern bilden, werden eingeatmet und stärken unser Immunsystem. Und im Wald ist die Luftfeuchtigkeit höher als auf Feldern und Wiesen. Das mögen unsere Schleimhäute und es ist besonders gut für Asthmatiker und Allergiker und Menschen mit Neurodermitis. Suchen Sie sich doch mal einen Lieblingsbaum, an den Sie sich anlehnen und alle Belastungen und Alltagssorgen ablegen können. Besonders gut geeignet sind dafür Buchen. Aber auch ohne an einen Baum anzulehnen, kommen wir bei einem Spaziergang bei uns an, werden ruhig und es werden wichtige Glücksbotenstoffe ausgeschüttet. Zudem stärken wir mit jedem Schritt unsere Muskeln, unsere Gelenke und unser Immunsystem. Forscher raten, dass es hilfreich für die Gesundheit ist, wenn man sich pro Monat insgesamt 2 volle Tage im Wald aufhält.
- Singen Sie! Gerade im Advent bietet es sich an, sämtliche Weihnachtslieder zu singen, alleine oder im Kreise der Familie. Beim Singen wird die Atmung tiefer, die inneren Organe werden durch das größere Lungenvolumen massiert, Verspannungen und Blockaden lösen sich auf. Schon nach 20 Minuten sinkt das Stresshormon Adrenalin im Körper und gleichzeitig steigt die Produktion des Glückshormons Serotonin und Noradrealin an. Singende Menschen produzieren ihr eigenes Antidepressivum. Und ganz wichtig: Jeder kann singen – lassen Sie sich nicht erzählen, dass Sie es nicht können. Notfalls improvisieren Sie, tönen Sie Vokale und Konsonanten in beliebiger Variation aneinander. Das macht Spaß und hat den gleichen Effekt wie singen.
- Tanzen Sie – mit oder ohne Musik. Ich meine hier nicht die strengen Schrittfolgen eines bestimmten Tanzes. Nein, bewegen Sie sich, so wie Sie sich gerade fühlen, das ist wie Massage für die Seele. Es werden sofort körpereigene Glückshormone ausgeschüttet. Aber wie macht man das? Bewegen Sie sich doch einfach mal ganz langsam, dann wieder schnell durch den Raum, machen Sie ganz weite Bewegungen – und dann ganz enge, gehen Sie tief und strecken Sie sich zum Himmel, tanzen Sie wie im Ballett und dann wie ein Indianer und probieren Sie sich einfach in Ihren Bewegungen aus. Sie werden sehen, wie gut Ihnen das tut.
Und hier noch ein einfaches Rezept für die beliebten Hildegard-Plätzchen, die mit ihren Gewürzen die Nerven beruhigen und die Abwehr stärken:
125 g Butter oder Margarine
75 g brauner Rohrzucker oder Honig.
1 Ei – oder 1 EL Sahne, Mandeldrink oder Eiersatz
½ TL Muskat
½ TL Galgant
½ TL Ingwer
½ TL Zimt
½ TL Kardamon
1 Msp Nelken
1 Prise Salz
200 g Dinkelvollkornmehl
100g Mandeln
1 Msp Backpulver (obligatorisch)
Saft ½ Zitrone
Die weiche Butter mit allen weitern Zutaten vermischen, evtl. bei Bedarf etwas Flüssigkeit (Wasser) zugeben. Danach Rollen formen, 1 Std. kalt stellen und dann in max. 1cm dicke Scheiben abschneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
Backzeit: 18- 20Min / 160°.
Diese Plätzchen sind das ganze Jahr über eine gesunde, sogar heilsame Nascherei. Sie sollten aber dennoch in Maßen genossen werden.